Wann ist ein Satz kurz, knapp, lesefreundlich? Kommt es auf die Menge der Wörter oder die Anzahl der Zeilen an?
Meine Empfehlung: Vergessen Sie Wortklauberei und Zeilenzählerei. Die folgenden 4 Wege sind zielführender:

1. 1 Thema = 1 Satz
Behandeln Sie nur ein Thema pro Satz. Für jedes weitere Thema beginnen Sie einen neuen Satz.

Statt so: „Integra ist die Anlaufstelle für alle, die einen Beitrag zur Integration leisten möchten und unterstützt Menschen mit Migrationshintergrund bei der gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.“
Besser so: „Integra ist die Anlaufstelle für alle, die einen Beitrag zur Integration leisten möchten. Integra unterstützt Menschen mit Migrationshintergrund bei der gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.“

2. 2 Handelnde = 2 Sätze
Sie tun etwas. Ihr Gegenüber soll auch etwas tun. Wenn Sie diese zwei Handlungen auf zwei Sätze aufteilen, dann wird Ihre Botschaft deutlicher.

Statt so: „Als Anhang schicke ich Ihnen die Rechnung für Ihre Teilnahme am Wochenendkurs „Schöner Schreiben“, die Sie bitte bis zum 15. Juni begleichen.“
Besser so: „Als Anhang schicke ich Ihnen die Rechnung für Ihre Teilnahme am Wochenendkurs „Schöner Schreiben“. Bitte überweisen Sie den Rechnungsbetrag bis zum 15. Juni.“

3. Reihenfolge abbilden
Bilden Sie kausale Zusammenhänge und zeitliche Abfolgen in der richtigen Reihenfolge ab.

Statt so: Damit wir rechtzeitig losfahren können, kommen Sie bitte pünktlich.
Besser so: Kommen Sie bitte pünktlich. Dann können wir rechtzeitig losfahren.

4. Mit dem Hauptsatz starten
Vermeiden Sie Satzanfänge mit „Da, Obwohl “ und anderen Konjunktionen, die Nebensätze einleiten.

Statt so: Da Sie an eigenen Fallbeispielen arbeiten, können Sie konkrete Lösungsideen mitnehmen und Ihren persönlichen Werkzeugkasten füllen.
Besser so: Sie arbeiten an eigenen Fallbeispielen. So können Sie konkrete Lösungsideen mitnehmen und Ihren persönlichen Werkzeugkasten füllen.