Durch eindeutige Wortwahl Irritation und Frust vermeiden

Sie kennen das sicher: Sie haben sich zu einer Videokonferenz oder einem Workshop angemeldet und bekommen eine E-Mail mit den Zugangsdaten. Diese bestehen in der Regel aus ein bis drei Elementen. Da steht dann zum Beispiel:
Link: https://dastollemeeting!
Passwort: Q123§456

Sie öffnen den Link mit einem Mausklick. Ein Eingabefeld erscheint. Da steht dann:
Kennwort: _____________

Die Folge: Eine Irritation. Ist das Passwort das Kennwort? Oder haben Sie in der Mail das Kennwort übersehen? Sie geben das Passwort ins Kennwort-Feld ein und – glücklicherweise funktioniert es.

Schwieriger wird es, wenn Sie in der E-Mail neben dem Link folgende Zugangsdaten erhalten:
Meeting-ID und Kenn-Code
Auf der Zugangsseite werden dann abgefragt:
Meeting-Kennwort und Host-Key

Da kommen Sie dann 20 Minuten vor Ihrem Workshop doch ins Schwitzen.

Gleiche Dinge – gleiche Wörter
Hier hilft eine Regel aus der Leichten Sprache. Sie lautet:
„Benutzen Sie immer die gleichen Wörter für die gleichen Dinge.“

Zum Beispiel:
Sie schreiben über ein Medikament.
Benutzen Sie immer ein Wort.
Zum Beispiel: Tablette.
Wechseln Sie nicht zwischen Tablette und Pille.
(Quelle: Leichte Sprache. Ein Ratgeber. Seite 25)

Und wenn der Videokonferenzanbieter ein „Meeting-Kennwort“ verlangt, dann wechseln Sie in Ihrer Einladungsmail nicht zu „Passwort“ oder „Zugangskennung“.

Synonyme sind nicht immer toll
Diese Regel gilt natürlich nicht nur für Tabletten und Passwörter, sondern auch für Fachbegriffe und die Bezeichnungen für Ihre Produkte oder Dienstleistungen. Ja, ich weiß: In der Schule haben wir gelernt, dass Synonyme toll sind und den Texten mehr Eleganz geben. Das war die Regel für die Schule.

Für Gebrauchs- und Werbetexte gilt: Verwirren Sie Ihre Leser*innen nicht. Sorgen Sie stattdessen für Wiedererkennungseffekte und Lesefreundlichkeit.